Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chorĭambus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 76
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Chorĭambus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 76. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chor%C4%ADambus (Version vom 25.05.2024)

[76] Chorĭambus (griech.), ein aus dem Trochäus (Choreus) und Iambus zusammengesetzter Versfuß: —◡◡— (z. B. wonneberauscht, Rosengebüsch). Die Zusammenziehung der beiden Kürzen in eine Länge findet hier nicht statt, wohl aber zuweilen die Auflösung einer Länge in zwei Kürzen. Die meisten Dichter, die sich des C. bedienen, leiten die choriambischen Verse durch Trochäen oder Spondeen ein und beschließen sie mit Iamben oder Pyrrhichien, wie z. B. im Asklepiadischen Versmaß:

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Aber   Geister des Klangs   wohnen in hoher Luft.

Der choriambische Rhythmus, der auch der deutschen Sprache vorzüglich zusagt, verleiht den Versen einen geflügelten Gang, der aber durch die vorn und hinten angehängten Gewichte bedeutend gemäßigt wird. Vgl. Asklepiadischer Vers u. Glykonischer Vers.