Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Carthămus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 831
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Carthămus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 831. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Carth%C4%83mus (Version vom 08.01.2023)

[831] Carthămus Tourn. (Färberdistel), Gattung aus der Familie der Kompositen, distelartige Kräuter mit abwechselnden, stachlig gezahnten oder gelappten Blättern und mittelgroßen bis großen, einzeln endständigen oder fast doldenrispigen Köpfen, welche nur röhrige Zwitterblüten enthalten, und mit kantigen Früchten. Etwa 20 Arten in den Mittelmeerländern. L. tinctorius L. (Safflor, wilder Safran, Bürstenkraut, s. Tafel „Farbepflanzen“), einjährig, 30 bis 60 cm hoch, kahl, mit länglich-eiförmigen, stachlig gezahnten Blättern, großen, doldenrispigen Köpfen, erst gelben, dann orangefeuerroten Blüten und pappuslosen Früchten, stammt aus Ägypten, wird 1–1,5 m hoch, befindet sich seit sehr langer Zeit in Kultur und wird noch jetzt in Indien, China und andern Teilen Asiens, in Ägypten und Südeuropa gebaut; sie findet sich dort überall verwildert, auch noch in Krain und wird bei uns in Gärten als Zierpflanze gezogen. Die getrockneten Blüten kommen als Saflor in den Handel; aus den Samen gewinnt man Brennöl, welches namentlich in Ägypten, Algerien und Indien viel benutzt wird; es dient auch als Speiseöl, wirkt aber purgierend; es läßt sich gut verseifen, die Ausbeute soll 18 Proz. betragen. Früher waren Samen und Blüten auch als Purgiermittel gebräuchlich. Vgl. Safflor.