Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Carli“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Carli“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 810
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Gian Rinaldo Carli (ital.)
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Carli. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 810. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Carli (Version vom 19.04.2021)

[810] Carli, Giovanni Rinaldo, Graf von, ital. Gelehrter, nach seiner Gemahlin auch C.-Rubbi genannt, geb. 11. April 1720 aus altadliger Familie zu Capo d’Istria, studierte in Padua und ward im 21. Jahr Lehrer der Astronomie und der Seewissenschaften zu Venedig. Er geriet damals in den Geruch der Ketzerei, weil er dem Abte Tartarotti die Möglichkeit bestritt, mit Hilfe des Teufels zu zaubern. Seit 1749 verwaltete er seine großen Güter in Istrien, widmete sich aber auch antiquarischen Forschungen, namentlich der Ausarbeitung eines Werkes über die italienische Münzkunde. Bald darauf wurde er Präsident der neuerrichteten Kollegien für Staatswirtschaft und Handel sowie des Oberstudienrats zu Mailand. Kaiser Joseph ernannte ihn 1769 zum Geheimen Staatsrat und 1771 zum Präsidenten des neuerrichteten Finanzkollegiums. Er starb 22. Febr. 1795. Carlis Hauptschriften sind: „Della moneta, e dell’ istituzione delle zecche d’Italia“ (Vened. 1754–1760, 3 Bde., u. öfter); „Delle antichità italiche“ (Mail. 1788–91, 5 Bde.; neue Aufl. 1793); „Storia di Verona fino al 1517“ (Verona 1796, 7 Bde.). Eine von ihm selbst besorgte Gesamtausgabe seiner Werke erschien zu Mailand 1784–94 in 18 Bänden und enthält auch seine „Lettere americane“ (zuerst Cosmopoli, d. h. Florenz, 1780, 2 Bde.; deutsch von Hennig, Gera 1785). Wichtig ist auch sein Briefwechsel mit den berühmtesten Männern seiner Zeit.