Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Buntkupfererz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 641
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Buntkupfererz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 641. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Buntkupfererz (Version vom 17.04.2021)

[641] Buntkupfererz (oktaedrischer Kupferkies, Bornit, Erubescit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert tesseral; doch sind Kristalle in Drusen oder einzeln eingewachsen in Kalkspat (Berggießhübel) selten, meist kommt es derb und eingesprengt, auch in Platten, Knollen und angeflogen vor. Es läuft sehr schnell bunt an und zeigt nur auf der frischen Bruchfläche seine eigentümliche kupferrote, ins Tombakbraune ziehende Farbe, Härte 3, spez. Gew. 4,9–5,1, besteht aus Schwefelkupfer mit Schwefeleisen Cu3FeS3, enthält 55,6 Kupfer und 16,4 Eisen, doch kommen auch Varietäten mit 60–71 Proz. Kupfer vor, so daß das B. vielleicht als eine isomorphe Mischung der Sulfurete Cu2S, CuS und FeS in wechselnden Verhältnissen zu betrachten ist. Das kupferreichste ist das im Kupferschiefer von Sangerhausen. Es ist ein weitverbreitetes, wenn auch gegen Kupferkies zurücktretendes, doch oft wichtiges Kupfererz. Es findet sich auf den Erzlagern im kristallinischen Gebirge Schwedens, Norwegens, auf den Kupferlagerstätten des Namaqualandes, auch kristallisiert auf den Kupfergängen im Granit von Cornwall, bei Freiberg, Schneeberg, Annaberg, Rudelstadt in Oberschlesien, im Kupferschiefer von Mansfeld, im Zechsteingebirge von Saalfeld und Kamsdorf, am Monte Catini bei Volterra in Toscana, im Porphyr Chiles. Überall erscheint es in Begleitung andrer geschwefelter Kupfererze.