Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Buchholz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 578579
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Buchholz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 578–579. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Buchholz (Version vom 03.08.2022)

[578] Buchholz, 1) (früher St. Katharinenberg im Buchholz) Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Annaberg, 583 m ü. M., terrassenförmig am Schottenberg, an der Sehma und der Chemnitz-Weiperter Eisenbahn, ganz nahe bei Annaberg, hat eine gotische Kirche, Fabrikation von Posamentierwaren, Kartonagen, Schuhen, Perlwebwaren, Sargverzierungen und Papierkanevas, Bierbrauerei, eine Gasleitung und (1880) 6539 meist evang. Einwohner. B., dessen Anbau 1497 durch den Silberbergbau veranlaßt wurde, erhielt 1544 Stadtrecht. Die Posamentiermanufaktur datiert von 1589. – 2) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Lüneburg, Landkreis [579] Harburg, 31 km von Hamburg, mit (1880) 633 Einw., Knotenpunkt an den Eisenbahnen Wittenberge-B. und Hamburg-Köln. – 3) (Wendisch-B.) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Beeskow-Storkow, an der Dahme, in waldreicher Umgebung, mit Amtsgericht und (1880) 1253 Einw.

Buchholz, Reinhold, Zoolog und Reisender, geb. 2. Okt. 1837 zu Frankfurt a. O., widmete sich den Naturwissenschaften und machte 1869 die Nordpolfahrt der Hansa mit. Da diese verlassen werden mußte, trieb die Mannschaft 200 Tage auf einer Eisscholle im Ozean und konnte sich endlich auf Booten an die grönländische Küste retten. 1872 zum Professor der Zoologie in Greifswald ernannt, machte er im Juni d. J. mit Lühder und Reichenow eine Reise nach dem Camerungebirge, nach Fernando Po und dem Ogowe, von welcher er 1875 zurückkehrte. Während dieser Zeit war er sehr eifrig mit zoologischen Forschungen, namentlich auf dem Gebiet der Insektenkunde, beschäftigt. 1876 ward er Professor und Direktor des Zoologischen Museums zu Greifswald, starb aber schon 17. April d. J. Außer zahlreichen Abhandlungen in Fachzeitschriften veröffentlichte er: „Erlebnisse der Mannschaft des Schiffs Hansa bei der zweiten deutschen Nordpolfahrt“ (Königsb. 1871). Vgl. „Reinhold B.’ Reisen in Westafrika, nach seinen Tagebüchern und Briefen“ (hrsg. von Heinersdorff, Leipz. 1880).