Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bourgelat“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 282
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Bourgelat. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 282. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bourgelat (Version vom 15.06.2021)

[282] Bourgelat (spr. bursch’lá), Claude, Tierarzt, geb. 27. März 1712 zu Lyon, studierte die Rechte und widmete sich der Advokatenlaufbahn, trat dann aber in das Corps de Mousquetaires und wurde Chef der Ritterakademie in Lyon. B. war ein geschickter Reiter und hatte eine außerordentliche Neigung für das Studium des Pferdes und der Bedingungen seiner praktischen Verwendung. In Lyon fand er Gelegenheit, Medizin zu studieren. Seine Kenntnisse in der Pferdekunde erweiterte er durch die Lektüre der hippologischen Schriften und durch selbständige anatomische und klinische Untersuchungen. Auf seine Anregung wurde die erste Tierarzneischule in Europa 1762 zu Lyon gegründet, und er erhielt von der französischen Regierung zu diesem Zweck eine Unterstützung von 50,000 Frank; auch wurde ihm der einträgliche Posten eines Generalkommissars der Stutereien verliehen. Durch die Ausbildung einer großen Zahl von leidlich geschulten Tierärzten verschaffte sich B. bald einen europäischen Ruf. 1765 wurde er Direktor der École vétérinaire zu Alfort bei Paris und starb 3. Jan. 1779. Seine Schriften, die viele Auflagen erlebten und größtenteils in mehrere europäische Sprachen übertragen wurden, behandeln die Anatomie, Physiologie und Hygieine des Pferdes, die Materia medica, das Exterieur, die Chirurgie und den Hufbeschlag. Von geringerm Wert ist die Abhandlung Bourgelats über die Rinderpest, die zu seiner Zeit in Frankreich weit verbreitet war.