Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Biernacki“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 924
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Biernacki. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 924. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Biernacki (Version vom 13.04.2023)

[924] Biernacki (spr. -nátzki), Aloys Prosper, poln. Agronom und Staatsmann, geb. 1778 bei Kalisch, studierte zu Frankfurt a. O., machte größere Reisen und gründete dann in Sulislawice bei Kalisch eine Musterwirtschaft und eine Schule des gegenseitigen Unterrichts für Agronomie, Gartenkunde, Naturwissenschaft und Mathematik. Auch schrieb er für die Ablösung der Fronen. 1820 wurde er Mitglied des Generalkonseils im Palatinat Kalisch. Trotz der Gegenbemühungen der russischen Regierung 1829 wieder gewählt, unterzeichnete B. mit andern Patrioten die Adresse, welche gegen die russischen Verletzungen der polnischen Konstitution protestierte. Nach Ausbruch des Aufstandes übernahm er zu Warschau den Vorsitz in der Rechnungskammer. Im Reichstag bekämpfte er die Diktatur; in der Nationalregierung erhielt er im Januar 1831 das Ministerium der Finanzen, konnte sich jedoch nur kurze Zeit im Amt erhalten. Als nach dem Fall von Warschau sich in Zakroczin eine neue Regierung bildete, übernahm B. abermals das Portefeuille der Finanzen. Nach der Niederschlagung des Aufstandes lebte er in Frankreich und starb im September 1854 in Paris.