Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Biegeleben“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 900
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Biegeleben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 900. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Biegeleben (Version vom 03.05.2022)

[900] Biegeleben, Ludwig Maximilian, Freiherr von, österreich. Staatsmann, geb. 14. Jan. 1812 zu Darmstadt, studierte in Bonn und Gießen die Rechte und trat 1832 in darmstädtischen Justizdienst, ging aber bald zur diplomatischen Karriere über, ward 1840 hessischer Geschäftsträger in Wien, 1848 von Gagern als Unterstaatssekretär in das Reichsministerium des Auswärtigen berufen, wirkte als vorzüglicher diplomatischer Stilist eifrig für Wiederherstellung des alten Bundestags, trat 1850 als Sektionsrat in österreichischen Dienst und ward 1852 als Hofrat in der Staatskanzlei Referent über die deutschen Angelegenheiten im Ministerium des Äußern. Er war ein ebenso eifriger Ultramontaner wie Vorkämpfer der österreichischen Oberhoheit über den in seiner Unvollkommenheit zu erhaltenden Deutschen Bund und erbitterter Feind Preußens. Beim Fürstentag in Frankfurt 1863, der seine großdeutschen Bestrebungen krönen sollte, war er Protokollführer, 1864 auf der Londoner Konferenz zweiter Bevollmächtigter. Mit dem Jahr 1866 war seine politische Rolle ausgespielt. 1871 ließ er sich pensionieren und starb 6. Aug. 1872. Vgl. Vivenot, Ludwig, Freiherr v. B. (Wien 1873). – Sein Bruder Maximilian, geb. 23. Jan. 1813 zu Darmstadt, 1871–73 Präsident des Finanzministeriums daselbst, war 1874–78 Mitglied des deutschen Reichstags und gehörte zur Zentrumspartei.