MKL1888:Berthold von Regensburg

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Berthold von Regensburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 795
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Berthold von Regensburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 795. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Berthold_von_Regensburg (Version vom 11.04.2021)

[795] Berthold von Regensburg (Ratisbonensis), Franziskanermönch in Regensburg, der größte Volksprediger des Mittelalters, geboren um 1220 zu Regensburg, trat als Novize in das neuerrichtete Franziskanerkloster daselbst. Er durchzog als Buß- und Sittenprediger, vor dem Vertrauen auf den Ablaß und das Wallfahrten warnend, seit 1250 die Schweiz, Österreich, Ungarn, Mähren, Böhmen, Sachsen und Schwaben und predigte oft vor Tausenden im Freien. B. starb 13. Dez. 1272 in Regensburg, wo seine Gebeine, die während des Dreißigjährigen Kriegs aus dem Grabe gehoben wurden, jetzt in einem kostbaren Schrein in der Schatzkammer des Doms aufbewahrt werden. Seine (in zahlreichen Handschriften erhaltenen) Predigten gehören zu dem Vorzüglichsten, was die deutsche Homiletik alter und neuer Zeit aufzuweisen hat. Sie sind am besten von Pfeiffer und Strobl (Wien 1862–80, 2 Bde.) herausgegeben; ins Neuhochdeutsche wurden sie übertragen von Göbel (3. Aufl., Regensb. 1873; „zeitgemäß bearbeitet“, das. 1884). Vgl. Stromberger, B. v. R. (Gütersl. 1877); Jacob, Die lateinischen Reden des seligen B. (Regensburg 1880); Unkel, B. v. R. (Köln 1882).