MKL1888:Belimarkowitsch

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Belimarkowitsch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 112
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Belimarkowitsch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 112. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Belimarkowitsch (Version vom 14.05.2021)

[112]  Belimarkowitsch, Iovan, serb. General, geb. 1828 zu Belgrad, besuchte das Gymnasium und die Hochschule daselbst, wurde 1849 nach Preußen zur weitern Ausbildung als Ingenieuroffizier geschickt, that 1849 in Stettin beim Pionierbataillon praktischen Dienst und ward nach seiner Rückkehr in die Heimat 1852 Lehrer der Befestigungskunde an der Militärakademie. 1858 erklärte er sich entschieden für die Sache der Dynastie Obrenowitsch, der er seitdem mit unerschütterlicher Treue anhing, ward 1860 Major, leitete die Befestigung Serbiens und bekleidete sodann den Posten eines Chefs des Generalstabs, 1868–1873 den des Kriegsministers. Nach seinem Rücktritt erhob sich gegen ihn die Anklage grober Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung, und nur mit Mühe verhinderte der Fürst eine Untersuchung. 1876 war B. Militärbevollmächtigter in Montenegro, befehligte 1877 als General das Morawakorps gegen die Türken mit Geschick und großer Tapferkeit und erhielt nach dem Krieg das Kommando des Schumadiakorps in Belgrad. Unzufrieden mit der Herrschaft der Fortschrittspartei, nahm er 1880 seinen Abschied, wurde aber als treuer Anhänger der Dynastie und Freund Ristitsch’ 1889 vom König Milan zum Mitglied der Regentschaft für den unmündigen König Alexander ernannt.