Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aventurīnglas“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 180
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Aventurīnglas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 180. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aventur%C4%ABnglas (Version vom 07.01.2023)

[180] Aventurīnglas (Avanturinglas), ein halb durchsichtiges, hellbraunes, rotes oder grünes Glas, welches zahlreiche goldgelbe, metallisch glänzende Pünktchen eingeschlossen enthält. Es wird durch Schmelzen von Glas mit Kupferoxydul und Hammerschlag oder Hämatinon (s. d.) mit Eisenfeile hergestellt. Hierbei wird metallisches Kupfer gebildet, welches sich in glänzenden Kristallflitterchen ausscheidet. Damit nun diese hinreichende Größe erhalten, muß die Glasmasse sehr langsam erkalten. A. wurde früher besonders auf Murano bei Venedig fabriziert, durch Pettenkofer aber mit vollkommenem Erfolg nachgeahmt. Ist das A. so reich an spiegelnden Kupferplättchen, daß die Grundmasse fast verschwindet, so erscheint es wie mit Goldschaum angefüllt. Mit viel chromsaurem Kali zusammengeschmolzenes Glas gibt ein ähnliches Produkt mit kristallinischen glänzenden Flittern von Chromoxyd (Chromavanturin). Dasselbe zeigt bei heller Beleuchtung glänzende Lichtreflexe und wird als Schmuckstein und wie A. zu Kunstgegenständen verarbeitet. Diese Gläser werden von vorzüglicher Schönheit in der modernen venezianischen Glasindustrie und in bayrischen und böhmischen Glashütten dargestellt.