MKL1888:Ausschneidekunst

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ausschneidekunst“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 129
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Ausschneidekunst. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 129. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ausschneidekunst (Version vom 09.01.2023)

[129] Ausschneidekunst (griech. Psaligraphie), die Kunst, mit der Schere aus Papier silhouettenartige Figuren und Zeichnungen auszuschneiden. Während die Silhouette (s. d.) durch leichte Prägung innerhalb der Fläche noch Formenandeutungen zuläßt, beschränkt sich die A. nur auf Wiedergabe des Umrisses. Dieselbe wurde in neuerer Zeit durch O. Phil. Runge in Hamburg, Wilhelm Müller, Georg Schmidt in Düsseldorf und Fröhlich (Kinderbücher) gepflegt; doch brachte erst Paul Konewka (geb. 5. April 1840 zu Greifswald, gest. 10. Mai 1871 in Berlin) das Ausschneiden aus schwarzem Papier zu künstlerischer Vollendung. Von ihm erschienen, in Wiedergabe durch Holzschnitt, unter anderm: „Bilder zu deutschen Volksliedern“; der Spaziergang aus Goethes „Faust“; zwölf Blätter zum „Faust“; Blätter zu Shakespeares „Sommernachtstraum“; Blätter zum Bilderbuch „Schwarzer Peter“; Blätter zu „Falstaff und seine Gesellen“ von H. Kurz; „Zerstreute Blätter“, herausgegeben von F. Keppler. Auch viele Porträte schnitt er aus.