Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Atmungsorgane“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 18
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Atmungsorgane. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 18. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Atmungsorgane (Version vom 01.08.2024)

[18] Atmungsorgane (Respirationsorgane), die zur Atmung (s. d.) dienenden Vorrichtungen. Bei manchen niedern Tieren erfolgt ohne besondere A. die Aufnahme des für das Leben notwendigen Sauerstoffs durch die gesamte äußere Haut oder auch durch die Haut des Darmkanals (sogen. Darmatmung); gewöhnlich sind jedoch gewisse Bezirke im Körper vorhanden, in denen sich der Gasaustausch zwischen den tierischen Säften und dem umgebenden Mittel (Wasser oder Luft) leichter vollzieht als anderwärts. Man nennt sie Kiemen, wenn sie den in Wasser gelösten Sauerstoff aufnehmen (nur bei Tieren, die in Wasser oder feuchter Luft leben), Lungen oder Tracheen, wenn sie Luft atmen. Tracheen finden sich nur bei Gliederfüßlern und verzweigen sich überall im Körper direkt in den einzelnen vom Blut umspülten Organen; Lungen kommen fast ausschließlich bei Wirbeltieren vor und bestehen aus einer Ausbreitung von äußerst dünnwandigen Blutgefäßen an einer einzigen Stelle des Körpers in der Art, daß der Sauerstoff möglichst leichten Zutritt zu ihnen hat. Meist sind noch besondere Vorkehrungen zum Schutz der zart gebauten A. getroffen (z. B. Kiemendeckel mancher Fische), oder letztere liegen in eignen Höhlungen; außerdem wird in mannigfachster Weise für Erneuerung der Atemluft, resp. des Atemwassers gesorgt. Vgl. die einschlägigen Artikel.