Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Athenäos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 10071008
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Athenäos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 1007–1008. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Athen%C3%A4os (Version vom 24.04.2023)

[1007] Athenäos, griech. Grammatiker, geboren zu Naukratis in Ägypten, lebte um 170–230 in Alexandria und Rom. Hier verfaßte er das „Gelehrtenmahl“ („Deipnosophistae“) in 15 Büchern, von welchen die beiden ersten und der Anfang des dritten nur in einem Auszug des 11. Jahrh., das 15. lückenhaft, die übrigen ziemlich vollständig erhalten sind. A. teilt in dem Werk seine Exzerpte aus mehr als 1500 zum größten Teil nicht mehr vorhandenen Schriften unter der Form von Tischgesprächen mit, welche die gelehrtesten Männer der Zeit, darunter der Arzt Galen und der Jurist Ulpian, bei einem 228 in Rom gehaltenen Gastmahl, an die gebotenen Genüsse anknüpfend, über die verschiedensten Gegenstände des häuslichen, gesellschaftlichen, öffentlichen [1008] und wissenschaftlichen Lebens hielten. Eine Fülle von Nachrichten über Sitten, Gebräuche, Gewerbe, Kunst, Litteratur u. a. und eine Menge von Fragmenten aus Prosaikern und Dichtern, namentlich der mittlern attischen Komödie, verdanken wir allein der mühsamen Musivarbeit des A. Ausgaben besorgten Casaubonus (Genf 1597; Kommentar, Leiden 1600 u. öfter), Schweighäuser (Straßb. 1801–1807, 14 Bde.), Dindorf (Leipz. 1827, 3 Bde.), Meineke (das. 1859–67, 4 Bde.).