Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aspe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 945
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Aspe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 945. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aspe (Version vom 04.11.2021)

[945] Aspe, s. v. w. Espe, s. Pappel.

Aspe, 1) (Vallée d’A.) ein romantisches Thal der westlichen Pyrenäen, das, vom Gave d’A. durchflossen, am 2707 m hohen Pic d’A. auf der spanischen Grenze beginnt und sich in nördlicher Richtung 50 km bis Oloron erstreckt. Die Zahl der Bewohner beträgt etwa 12,000. Unter letztern befindet sich im Dörfchen Osse seit Jahrhunderten eine protestantische Gemeinde von etwa 150 Personen, die einzige in ganz Frankreich, die nach Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) bestehen blieb. Bei Urdos liegt eine merkwürdige, am Felsen hängende Festung. Das Aspethal war früher eine Republik unter dem Schutz der Fürsten von Béarn und behielt auch nach seiner Vereinigung mit Frankreich mancherlei Freiheiten. Aus dem Thal führt über den 1640 m hohen Col de Somport (Summus portus) eine alte Römerstraße nach Aragonien. – 2) Stadt in der span. Provinz Alicante, mit Obst- und Weinbau, Marmorbrüchen, Seifenfabriken, Branntweinbrennereien und (1878) 7476 Einw.