Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Asklepiădes“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 941
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Asklepiădes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 941. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Asklepi%C4%83des (Version vom 04.11.2021)

[941] Asklepiădes, 1) griech. Dichter aus Samos, jüngerer Zeitgenosse des Theokrit, angeblich Verfasser von 39 meist erotischen Epigrammen in der griechischen Anthologie. Nach ihm ist vielleicht der bekannte Asklepiadische Vers benannt. – 2) Arzt, geboren zu Prusa in Bithynien, bildete sich anfänglich zum Redner, wandte sich dann aber medizinischen Studien zu und erlangte in mehreren griechischen Städten, später in Rom, wo er zuerst der griechischen Medizin Eingang verschaffte, großen Ruf. Er stützte das von ihm begründete medizinische System im wesentlichen auf das atomistische System. Sein Wahlspruch war der bekannte: „Cito, tuto, jucunde“. A. verwarf den Gebrauch angreifender und komplizierter Arzneimittel und suchte mehr durch diätetische Mittel, Veränderung der Lebensweise etc. zu wirken. Auch wird ihm die Erfindung des Luftröhrenschnitts zugeschrieben. In seinem Werk „De communibus adjutoriis“ hatte er die allgemeine Therapie als einen Teil der Heilkunde begründet. Fragmente seiner Schriften hat Gumpert gesammelt (Weim. 1794). Vgl. Raynaud, De Asclepiade medico ac philosopho (Par. 1862).