Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Armstrong“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 849
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  1. John Armstrong (Dichter)
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Armstrong. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 849. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Armstrong (Version vom 23.04.2022)

[849] Armstrong, 1) John, engl. Dichter, geb. 1709 zu Castleton in der schottischen Grafschaft Roxburgh, studierte zu Edinburg, ließ sich dann als praktischer Arzt in London nieder, ward 1749 Hospitalarzt daselbst und fungierte 1760–63 als Arzt bei der englischen Armee in Deutschland; starb 7. Sept. 1779. Sein Lehrgedicht „The art of preserving health“ (Lond. 1744; deutsch von Nöldecke, Brem. 1799) behandelt einen wenig poetischen Stoff in nüchterner Weise, fand aber wegen der Korrektheit der Sprache Beifall. Von seinen übrigen Schriften verdient noch das Gedicht „The economy of love“ (1739, umgeändert 1768) Erwähnung. Unter dem Pseudonym Launcelot Temple gab er „Sketches or essays on various subjects“ (1758) heraus. Auch veröffentlichte er „Miscellanies“ (1770, 2 Bde.). Eine neue Ausgabe seiner Gedichte besorgte Gilfillan (1859).

2) Sir William George, Ingenieur, geb. 1810 zu Newcastle upon Tyne, studierte Rechtswissenschaft, widmete sich aber bald ausschließlich den Naturwissenschaften und konstruierte 1840 die Dampfelektrisiermaschine, bei welcher ausströmender Dampf reichlich Elektrizität erzeugt, und wenige Jahre darauf einen hydraulischen Kran, den er 1846 in Newcastle upon Tyne aufstellte. Da diese Maschine aber durch die nötige Anlage eines ca. 60 m hohen Wasserturms kostspielig und mit mancherlei Unbequemlichkeiten im Betrieb verknüpft war, so suchte A. sie zu verbessern und gelangte endlich zur Konstruktion seines Akkumulators, dessen Einführung seit 1857 von großartiger Bedeutung für die Technik geworden ist. In seiner Maschinenfabrik zu Elswick arbeitete er gleichzeitig an der Verbesserung der Geschütze, und schon während des Krimkriegs erhielt er den Auftrag, sechs Geschütze seines Systems herzustellen. Im J. 1858 begann er Versuche im größern Maßstab und lieferte Hinterladungsgeschütze, an welche sich die höchsten Erwartungen knüpften. Im J. 1859 wurde A. zum Ingenieur für das gezogene Geschütz ernannt, geadelt und zum Direktor der königlichen Gießerei befördert, welche lediglich Geschütze nach seinem System herstellte. Die praktischen Erfolge, welche die Armstrong-Kanonen hatten, entsprachen aber den Erwartungen durchaus nicht, und 1863 nahm A. seine Entlassung. Er gab sein Hinterladersystem auf und lieferte seitdem nur Vorderlader. S. Geschütze. A. schrieb: „Discussions on the abolition of patents for inventions“ (Lond. 1869).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 59
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[59] Armstrong, George Francis, irischer Dichter, geb. 5. Mai 1845 in der Nähe von Dublin, empfing im Trinity College daselbst seine Bildung, die er durch Reisen in Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Italien erweiterte. Von der Dubliner Universität mit verschiedenen Preisen für poetische Leistungen ausgezeichnet, trat er 1865 mit „Poems“ (2. Aufl. 1877) an die Öffentlichkeit, beteiligte sich an Zeitschriften als Mitarbeiter, wurde 1867 Präsident der Philosophical Society in Dublin und erzielte 1869 mit seinen „Poems, lyrical and dramatic“ (2. Aufl. 1872) einen glänzenden Erfolg als Dichter. 1871 zum Professor für Geschichte und englische Litteratur am Queen’s College in Cork ernannt, hat er in der Folge sich hauptsächlich der dramatischen Poesie gewidmet, so in der Tragödie „Ugone“ (1870) und der Trilogie „Israel“ („King Saul“, 1872; „King David“, 1874, und „King Salomon“, 1876), daneben aber auch die satirische Dichtung „Mephistopheles in broadcloth“ (1888) veröffentlicht. 1877 gab er „The life, letters and essays“ seines früh (1865) gestorbenen Bruders John heraus.