Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Armitage“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 848849
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Armitage. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 848–849. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Armitage (Version vom 22.04.2022)

[848] Armitage (spr. -teddsch), Edward, engl. Historienmaler, geb. 1817 zu London, trat 1836 in das Atelier von Paul Delaroche in Paris ein, stellte 1842 einen gefesselten Prometheus aus, erhielt 1845 bei der Konkurrenz um die Fresken der Londoner Parlamentshäuser drei Preise (für die Bilder: Landung Cäsars in Britannien, Geist der Religion und Schlacht bei Melanee), beschickte 1848 die Ausstellung [849] der königlichen Akademie mit Heinrich VIII. und Katharina Parr und Trafalgar und malte 1852 für das Parlamentshaus die Themse mit ihren Nebenflüssen und den Tod Marmions. Im J. 1855 bereiste er die Krim und Kleinasien, wo er den Stoff zu seinen beiden Bildern: die Garden bei Inkjerman und Kavallerieangriff bei Balaklawa sammelte. A. ist seit 1867 Mitglied der Akademie. Von seinen Werken sind noch hervorzuheben: die Reue des Judas (Nationalgalerie in London), der heil. Franziskus vor Papst Innocenz III., Beerdigung christlicher Märtyrer in Rom, Festmahl der Esther, Fest des Herodes. Seine Vorlesungen an der Akademie gab er im Druck heraus („Lectures on painting“, Lond. 1883).


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 48
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[48] Armitage, T. R., engl. Arzt und Blindenfreund, geb. 1824 in Tilgate Hall (Sussex), verlebte seine Jugend teilweise in Frankreich und Deutschland und war namentlich längere Zeit Zögling des Instituts von Karl Ferdinand Becker zu Offenbach. Seit 1840 studierte er am King’s College zu London Medizin und wirkte bis 1860 dort als Arzt, bis zunehmende Schwäche der Augen ihn nötigte, diesem Beruf zu entsagen. Seit 1865 widmete er Kraft und Vermögen ganz der Sache der Blindenbildung und Versorgung, in deren Interesse er 1868 den „Britischen und ausländischen Blindenverein“ begründete. Als Berater der englischen Regierung und als anerkannte Autorität auf allen Blindenlehrerkongressen (namentlich auch in Deutschland) hat A. die bessere Ausbildung der Blinden zu gewerblicher Thätigkeit, die Ausbreitung der Brailleschen Punktschrift, die über die Zeit der Bildung hinaus dauernde Fürsorge für alleinstehende Blinde durch Arbeitsnachweis etc. mannigfach gefördert. Er starb 23. Okt. 1890 in London. Vgl. Peters, Dr. A., der Freund und Wohlthäter der Blinden („Blindenfreund“, 1886).