Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aristomĕnes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aristomĕnes“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 813
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Aristomĕnes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 813. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aristom%C4%95nes (Version vom 28.12.2022)

[813] Aristomĕnes, der Held des zweiten Messenischen Kriegs (685–668 v. Chr.), aus dem Geschlecht der Äpytiden, ward nach der Schlacht bei Derä wegen seiner fast unglaublichen Tapferkeit zum König der Messenier ausgerufen, begnügte sich aber mit der Stelle eines unumschränkten Anführers und verbreitete als solcher durch eine Reihe der verwegensten Thaten Furcht und Schrecken unter den Lakedämoniern, so daß der Dichter Tyrtäos den Mut der Geschlagenen durch seine Kriegsgesänge wieder beleben mußte. Nach der Verräterei des arkadischen Königs Aristokrates zog A. sich mit dem Rest seiner Tapfern in die Bergfeste Eira zurück. Von hier aus führte er elf Jahre den Krieg fort, verteidigte sich selbst nach Ersteigung der Burg innerhalb derselben noch drei Tage und zog zuletzt mit allen Bewohnern unversehrt mitten durch die bestürzten Feinde. Auf seinen Rat wanderten (668) die geretteten Messenier unter seinem Sohn Gorgos und Mantiklos nach Zankle auf Sizilien aus, wo sie den Namen ihrer Heimat in Messana verjüngten. A. begab sich nach Rhodus, wo er bei seinem Schwiegersohn Damagetos, dem Beherrscher von Ialysos, starb; er wurde daselbst als Heros verehrt.