Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anătas“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 536
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Anătas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 536. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:An%C4%83tas (Version vom 19.04.2022)

[536] Anătas, Mineral aus der Ordnung der Anhydride, besteht, wie Rutil und Brookit (s. d.), aus Titansäureanhydrid TiO2, unterscheidet sich aber von jenen durch seine Kristallformen, die dem tetragonalen System angehören, ohne doch auf diejenigen des im gleichen System kristallisierenden Rutils zurückführbar zu sein. A. findet sich in kleinen, pyramidalen, säulen- oder dick tafelförmigen Kristallen, aufgewachsen oder lose, er ist indigblau ins Schwarze, auch braun, rot, gelb mit metallartigem Diamantglanz, halbdurchsichtig bis undurchsichtig, spez. Gew. 3,83–3,93, Härte 5,5–6. Er kommt auf Klüften im Granit, Glimmerschiefer, Gneis, Diorit zwar sparsam vor, ist aber von den Westalpen bis zu den Tauern durch die Zentralzone der Alpen verbreitet und findet sich namentlich in der Dauphiné, in Tessin, Graubünden sowie auch im Ural, zu Arendal auf Erzlagern, lose im diamantführenden Sand von Itabira in Brasilien.