Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alpheīos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 408
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Alpheīos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 408. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alphe%C4%ABos (Version vom 06.01.2023)

[408] Alpheīos, Hauptfluß des Peloponnes, jetzt Ruphias genannt, was aus A. entstanden ist, entspringt bei Phylake auf dem Parnongebirge (jetzt Malevo), südlich von Tegea, und fließt in zahlreichen Krümmungen in die Ebene von Tegea hinab, in welcher er sich jetzt nordöstlich wendet und am Südfuß des Parthenion in einer Katabothre verschwindet, während er früher (wahrscheinlich noch im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrh.) eine nordwestliche Richtung nahm und am östlichen Fuß des Boreiongebirges unter der Erde verschwand. Am südlichen Rande der Ebene von Asea bricht das Wasser wiederum in reicher Fülle aus dem Boden hervor und bildet von hier ab einen nicht mehr unterbrochenen Strom, der sich zuerst südwestwärts in die Ebene von Megalopolis wendet, diese in nordwestlicher Richtung durchfließt und bei Heräa einen westlichen Lauf annimmt, um sich unterhalb Olympia in das Ionische Meer zu ergießen. Unter seinen Nebenflüssen ist der rechts mündende Ladon (der eigentliche heutige Ruphias) der bedeutendste. Das geheimnisvolle Verschwinden des Stroms veranlaßte die Sage von der Liebe des Flußgottes A. zur Nymphe Arethusa. Sie floh vor ihm, der als Jäger sie verfolgte, bis zur Insel Ortygia bei Syrakus, wo sie zur Quelle ward; die mitleidigen Götter verwandelten Alpheios in einen Fluß, der nun, unter dem Meer hindurchfließend, als Quelle bei Ortygia (submarin) wieder auftauchte und seine Wellen mit dem Quell Arethusa mischte.