MKL1888:Aldobrandinische Hochzeit

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aldobrandinische Hochzeit“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 308
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Aldobrandinische Hochzeit. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 308. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aldobrandinische_Hochzeit (Version vom 09.01.2023)

[308] Aldobrandinische Hochzeit, so genannt nach dem ersten Besitzer, ein antikes Freskogemälde (nach einem ausgezeichneten griechischen Vorbild), welches, in der Nähe der Kirche Santa Maria Maggiore zu Rom in den ehemaligen Gärten des Mäcenas 1606 aufgefunden, erst im Besitz des Fürsten Aldobrandini war und sich seit 1818 in der vatikanischen Bibliothek befindet. In der Mitte des Bildes sieht man die Brautkammer, die Braut verschleiert auf dem Brautlager sitzend, neben ihr die Göttin der Überredung (Peitho) als Brautmutter und eine Jungfrau mit Schale und Salbgefäß. In einem hintern Gemach befinden sich Frauen, das Brautbad rüstend; rechts, dicht vor dem Brautgemach, auf einer Estrade der harrende Bräutigam und die Musen, den Brautgesang anstimmend. Winckelmann sah darin eine Darstellung der Hochzeit von Peleus und Thetis; Böttiger mißt dem Gemälde eine allegorisch-mythische Bedeutung

Die Aldobrandinische Hochzeit (Rom, Vatikan).

bei; es ist aber nichts weiter als ein Genrebild ohne mythische Unterlage. Eine gelungene Nachahmung findet sich im Museum zu Berlin, eine gute Kopie auch im Gipsmuseum der Universität Halle. Vgl. Böttiger, Die A. H. (Dresd. 1810).