Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Agoge“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 197
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Agoge. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 197. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Agoge (Version vom 12.09.2022)

[197] Agoge (griech.), s. v. w. Tempo (rhythmische A.); in der Melodie verstanden die Griechen unter A. die Folge benachbarter Töne. Agogische Schattierungen werden in der Musik die kleinen, nur ausnahmsweise stärkern und dann durch stringendo oder ritardando geforderten Modifikationen des Tempo (A.) genannt, welche einen der Hauptfaktoren des musikalischen Ausdrucks ausmachen. Die reguläre Form der agogischen Schattierungen ist ein geringes Treiben bis zum Schwerpunkt (dynamischen Gipfelpunkt) der Phrase und ein geringes Nachlassen von da ab zum Ende der Phrase. Die agogischen Schattierungen dürfen für gewöhnlich nur so stark sein, daß der Ausdruck lebendig erscheint; werden sie bemerklicher, so sind sie das, was die Italiener tempo rubato nennen. Vgl. Riemann, Musikalische Dynamik und Agogik (Hamb. 1884).