Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Adŭlar“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 134
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Adŭlar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 134. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ad%C5%ADlar (Version vom 05.03.2023)

[134] Adŭlar (edler Feldspat, Girasole, Eisspat, Aventurinfeldspat), Mineral aus der Ordnung der Silikate und der Feldspatgruppe, die reinste Varietät des Orthoklas, ward zuerst vom Pater Pini in Mailand auf der Stella am St. Gotthard, den er fälschlich für den Mons Adula der Alten hielt, aufgefunden und benannt. Er kommt meist in brillanten Zwillings- und Drillingskristallen mit Bergkristall in Drusenräumen oder auf Kluftflächen der granitischen Gesteine der Alpen (besonders im Zillerthal) vor, außerdem auch im Riesengebirge, in Schottland, Norwegen, Sibirien, auf Ceylon, Grönland etc. Er ist wasserhell, graulich-, milch- oder grünlichweiß, stark glänzend, oft mit bläulichem Lichtschein, durchsichtig bis durchscheinend, zuweilen irisierend und von doppelter Strahlenbrechung. Der A. ist einer der teuersten Halbedelsteine, er heißt im Handel Mondstein (Fisch- oder Wolfsauge, ceylonischer oder Wasseropal), wenn er weißliche, oft bläulich und grün schattierte Farbe hat; Sonnenstein, wenn er ein gelbliches, ins Rote fallendes Farbenspiel zeigt. Er wird besonders zu Ring- und Halsnadelsteinen verarbeitet und mit Diamanten eingefaßt. Vgl. Orthoklas.