Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ackerschnecke“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 94
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Ackerschnecke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 94. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ackerschnecke (Version vom 23.01.2023)

[94] Ackerschnecke (Garten- oder Erdschnecke, Limax agrestis L.), eine Art der zu den Lungenschnecken gehörigen Gattung Egelschnecke (Limax L., s. Tafel „Schnecken“), welche durch das den Rücken vorn deckende Schild und das hinter der Mitte desselben befindliche Atemloch charakterisiert wird, ist 2,5 bis 4 cm lang, auf der Rückenseite grau oder rötlichgrau, auf der Bauchseite weißlich, wechselt aber je nach der Art des Futters ihre Färbung etwas und ist stets mit einem schleimigen Überzug versehen. Sie legt im Herbst eine Menge Eier zwischen feuchtes Moos, in die Erde oder unter faulende Pflanzenteile. Die Eier ertragen mehrere Grade Kälte und können austrocknen, ohne abzusterben. Sie entwickeln sich im Frühjahr, bisweilen auch schon im Herbst, und nach acht Wochen sind die jungen Schnecken ausgewachsen. Wenige erreichen ein Alter von zwei Jahren; sie sind nächtliche Tiere und werden bei feuchter Witterung den Garten- und Feldgewächsen höchst schädlich. Man fängt sie mit ausgelegten Stücken von Kürbis, süßen Äpfeln etc., bestreut den Boden mit Gips, Kalk, Asche, Salz etc. Der Acker ist möglichst rein zu halten, das Saatgut mit Kalkwasser und Salpeter, Kochsalz oder Mistjauche einzubeizen; auch kann man die Ackerschnecken, wo es angeht, durch Schweine oder Enten vertilgen lassen. Die Kellerschnecke (L. maximus, L. cinereus Müll.) ist aschgrau, oft schwarz gefleckt oder gestreift, bis 13 cm lang, lebt in Wäldern und Kellern und wird wie die A. gefangen.


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 3
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[3] Ackerschnecke, s. Schnecken.