Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Acetōne“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 79
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Acetōne. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 79. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Acet%C5%8Dne (Version vom 24.04.2023)

[79] Acetōne (Ketone), eine Klasse chem. Verbindungen, als deren Vorbild das Aceton betrachtet werden muß. Sie entstehen bei trockner Destillation der Kalksalze gewisser einbasischer Säuren nach folgendem Schema:

2CH3.CO.OH = CH3.CO.CH3 + CO2 + H2O
Essigsäure   Aceton   Kohlensäure   Wasser

und man kann sie als Säuren betrachten, in welchen das Hydroxyl (OH) durch ein Alkoholradikal ersetzt ist. Sie enthalten also zwei Alkoholradikale, verbunden durch die Atomgruppe CO, und je nachdem sie zwei gleiche oder zwei verschiedene Alkoholradikale enthalten, unterscheidet man einfache und zusammengesetzte A. Die A. sind meist flüchtige, aromatisch riechende Flüssigkeiten und stehen in vielen Beziehungen den Aldehyden sehr nahe. Wie diese, verbinden sie sich mit saurem schwefligsaurem Natron und liefern bei Behandlung mit Wasserstoff im Entstehungsmoment Alkohole. Aber sie liefern bei der Oxydation nicht diesen Alkoholen entsprechende Säuren, sondern solche von niederm Kohlenstoffgehalt. Ein Aceton, das Methylcaprinol, findet sich im ätherischen Rautenöl.