Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abu Simbal“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 6970
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Abu Simbal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 69–70. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Abu_Simbal (Version vom 22.01.2023)

[69] Abu Simbal (Ebsambul, Isambul), Ort in Nubien, südlich von Assuân, am linken Ufer des Nils, berühmt durch zwei von Burkhardt 1817 aufgefundene altägyptische Tempel, die mit ungeheurem Kraftaufwand aus dem Felsen ausgehauen sind und an Größe und Kunst den schönsten Denkmälern Thebens gleichkommen. Sie wurden auf Befehl des Königs Ramses II. (1388–22 v. Chr.) ausgeführt und sind ihm [70] selbst und seiner Gattin Nofrateri geweiht. Den Eingang des größern Tempels (s. Tafel „Baukunst III“, Fig. 8) zieren in Nischen vier kolossale, auf Thronen sitzende Statuen des Königs von vortrefflicher Arbeit, 22 m hoch, aber zum Teil vom feinen Wüstensand verschüttet; das Innere besteht aus vier Hallen, in deren innerster, dem Allerheiligsten (63 m tief im Felsen gelegen), vor einem Granitaltar vier große Götterbilder mit Tier- und Menschenköpfen sitzen, während rings umher acht kleinere Kammern eingehauen sind. Die Wände sind mit Skulpturen (s. Tafel „Bildhauerkunst I“, Fig. 4) bedeckt, die nach denen von Karnak und Medinet Habu zu den wichtigsten gehören. Auch vor dem kleinern, jenem gegenüber befindlichen Höhlentempel lehnen Kolosse bis zu 11 m Höhe. Vgl. Dümichen, Der ägyptische Felsentempel von A. (Berl. 1869).