Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Äquipollénz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 715
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Äquipollénz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 715. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%84quipoll%C3%A9nz (Version vom 21.03.2024)

[715] Äquipollénz (neulat., „Gleichgeltung“) wird in der Logik Sätzen beigelegt, welche einen und denselben Gedanken, nur unter verschiedener Form, ausdrücken. Logisch äquipollente Sätze sind z. B.: „Das Ganze ist größer als der Teil“ und „Der Teil ist kleiner als das Ganze“; ferner: „Aristoteles war Alexanders Lehrer“ und „Alexander war des Aristoteles Schüler“. Auch die Gleichungen der Mathematik gehören hierher. Aus der Ä. folgt, daß die Aussage des einen Satzes die Aussage des andern immer mit einschließt, und daß also von der Wahrheit oder Falschheit des einen auf die Wahrheit oder Falschheit des andern geschlossen werden kann. Im weitern Sinn werden alle Sätze äquipollent genannt, die gegenseitig auseinander folgen, auch wenn diese gegenseitige Abfolge nicht eine unmittelbare ist, sondern erst durch Zwischensätze dargethan wird.