M. Clausnitzer, Kniebreche b. Zöblitz, Holzschleiferei, Dampfsägewerk u. Kistenfabrik

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Autor: Diverse
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Titel: M. Clausnitzer, Kniebreche b. Zöblitz, Holzschleiferei, Dampfsägewerk u. Kistenfabrik
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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M. Clausnitzer, Kniebreche b. Zöblitz.
Holzschleiferei, Dampfsägewerk u. Kistenfabrik.

Einen Belag dafür, daß Fleiß, Sparsamkeit und Intelligenz, verbunden mit strenger Reellität viel vermögen, gewährt uns das Bild, welches uns in der Geschichte des Etablissements M. Clausnitzer-Kniebreche entrollt wird.

In bescheidenstem Umfange eröffnete im Jahre 1843 Herr Carl Gottlob Clausnitzer, der Vater des jetzigen Geschäftsinhabers in Niederlauterstein b. Zöblitz ein Kistengeschäft.

Durch rastlosen Fleiß und durch Sparsamkeit erwarb er sich ein kleines Kapital, welches es ihm ermöglichte, im Jahre 1856 eine Wasser-Sägemühle in Kniebreche b. Zöblitz ankaufen zu können.

Diese Erwerbung versetzte ihn in die Lage, einen bedeutend vorteilhafteren Betrieb seines Geschäftes durch billigere Selbsterzeugung der zur Kistenfabrikation nötigen Bretter einrichten zu können und die bisherigen Betriebs- und Herstellungskosten seiner Fabrikate wesentlich zu verringern.

Der Segen seines Fleißes blieb nicht aus und so konnte Herr G. Clausnitzer schon 3 Jahre später durch Ankauf der, dem Vorbesitzer der Sägemühle gehörenden Wirtschaftsgrundstücke, deren Lage an der Marienberg-Zöblitzer Straße eine äußerst günstige war, sein neues Besitztum bedeutend erweitern.

Im Jahre 1862 wurden die alten hölzernen Wirtschaftsgebäude abgebrochen, um dafür neben neuen Wohn- und Ökonomiegebäuden die Kistenfabrik in den Verhältnissen der Zeit entsprechender Form und Bauart erstehen zu lassen, so wie sie unser umstehendes Bild uns zeigt und 1864 konnte die vollständige Übersiedlung mit dem gesamten Arbeitspersonal von der alten Niederlautersteiner Anlage nach Kniebreche erfolgen.

Nach 36jähriger unermüdlicher Thätigkeit übergab 1879 Herr Carl Gottlob Clausnitzer das gesamte Geschäft und Besitztum seinem ältesten Sohne, Herrn M. Clausnitzer, welcher schon 12 Jahre lang vorher Leiter des Ganzen war und auch jetzt noch der Inhaber der Firma ist.

1880 brannte die alte Sägemühle nieder und wurde durch ein neues massives Gebäude ersetzt.

Beinahe jedes Jahr brachte unter der Ägide seines neuen Besitzers fortlaufend Erweiterungen, Vergrößerungen und Verbesserungen aller Art mit sich.

So wurde nacheinander durch Nutzbarmachen eines größeren Wasser-Gefälles der Einbau eines Vollgatters, eines Doppelgatters , sowie die Einrichtung mehrerer Kreissägen ermöglicht, 1883 wurde mit dem Bau der Holzschleiferei am Bahnhof Zöblitz begonnen, welche 1884 dem Betrieb übergeben wurde, 1887 in der Sägemühle ein drittes Gatter eingebaut.

[Ξ] Als in dem wasserarmen Herbst desselben Jahres die Wasserkraft für den stärkeren Betrieb nicht mehr ausreichte, wurde eine Lokomobile zur Aushilfe eingestellt, welche im Jahre 1890 infolge des sich stetig vergrößernden Geschäftes durch eine stärkere stationäre Dampfanlage ersetzt werden mußte.

1891 wurde schließlich noch die Kistenfabrik durch Einbau eines dritten Arbeitersaales erheblich vergrößert.

Die Erzeugnisse der Fabriken bestehen in Holzschliff zur Papierfabrikation, welcher mittels einer Turbine von 120 Pferdekräften auf 3 Schleifapparaten erzeugt wird, – in div. tannenen und fichtenen Schnittwaren, die teils für den eigenen Verbrauch, teils für den Versandt in dem Sägewerk hergestellt werden, welches mit einer stationären Dampfmaschine von 30 und einem Wasserrad von 25 Pferdekräften betrieben wird und ein Vollgatter, zwei Doppelgatter und drei Kreissägen beschäftigt, – und endlich in der Kistenfabrikation, welche mit einer Wasserkraft von zehn Pferdekräften und verschiedenen Hilfsmaschinen arbeitet und alle möglichen Kisten für den Bahn- und Postversandt liefert. Das Absatzgebiet für Holzstoff und Bretter ist hauptsächlich Sachsen, während die Kistenfabrikate in ganz Deutschland Abnahme finden.

Die Firma beschäftigt 50–60 Arbeiter.

Wir können unsere kleine Abhandlung in Bewunderung und Hochachtung solchen Fleißes und solchen Strebens nur mit dem Wunsche eines ferneren Blühen, Wachsen und Gedeihens schließen.