Mädchen vom Schwarzwald

Textdaten
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Autor:
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Titel: Mädchen vom Schwarzwald
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 44, S. 784, 785, 788
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[784]

Braut aus der Baar.
Von Wilhelm Hasemann.

[785]

Mädchen aus dem Gutachthal.
Von Wilhelm Hasemann.

[788] Mädchen vom Schwarzwald. (Mit Illustration S. 784 und 785.) Zu den schönsten Gegenden des Schwarzwaldes gehört die sogenannte „Baar“ um Villingen und Donaueschingen und das Gutachthal. Die steilen Gehänge, die oft wilden Schluchten, die silberhellen Bäche, Quellen und Wasserfälle des letzteren, die schönen Dörfer und Gehöfte mit üppigen Obstgärten in der Baar bieten eine ungemein reiche Abwechslung. Wie aber die landschaftlichen Schönheiten des Schwarzwaldes, so fesseln auch dessen Bewohner den Fremden, und mancher Tourist kehrt mit jedem Sommer aufs Neue in die Schwarzwaldberge und -Thäler zurück, in denen er dann nach Jahren wie ein alter Freund erwartet und willkommen geheißen wird. Und wie die herrlichen Landschaften seinen Blick immer wieder fesseln, ja ihm von Jahr zu Jahr anziehender erscheinen, so wird er auch immer vertrauter mit dem Leben des Volkes, befreundet sich in wachsendem Maße mit dessen treu bewahrten Eigenthümlichkeiten in Sitten und Gebräuchen, in der anziehenden Einrichtung der Häuser und der bald einfachen, bald reichen, immer aber malerischen Tracht der Bewohner. Zwei Proben dieser letzteren geben unsere Bilder auf Seite 784 und 785, und mancher Besucher der Baar und des Gutachthales dürfte Gelegenheit gehabt haben, diese Trachten bei festlichen Anlässen an Ort und Stelle zu sehen. Die Heimat der auf S. 784 abgebildeten Schwarzwäldlerin mit dem eigenthümlichen Kopfputz ist die schon genannte Baar. Die im Volksmund „Schappel“ oder „Schäppel“ genannte Krone wird besonders von der Braut, doch nicht von dieser allein, sondern auch von den Brautführerinnen getragen und bildet bei der Feier der Konfirmation gleichfalls den kleidsamen Schmuck der Konfirmandinnen. Ein Drahtgestell giebt der Krone Form und Halt; Gold- und Silberflitter, Glasperlen, Blumen aus Seidenfleckchen und Silberdraht verleihen ihr Farbe und Ansehen. Im Einklang damit stehen dann die kräftigen Farben von Kleid und Schürze, die bunten Bänder, welche in das Haar eingeflochten werden, das buntseidene Halstüchel, die weiße Halskrause und namentlich das in schönen Farben prangende Vorsteck zwischen den Bändern der Schnürbrust. – Die Heimat des zweiten Mädchens (S. 785) ist das fruchtbare, obstreiche Gutachthal. Die Tracht ist die einfache Sonntagstracht. Zum Kirchgang und bei festlichen Gelegenheiten würde dieselbe reicher sein. Besondere Kunstfertigkeit wird auf das Koller verwandt, das den Hals mit niederem Stehkragen umschließt und meist mit werthvollen Stickereien verziert ist. Die „Kapp“, das Mützchen mit dem feinen weißen Schleier, macht einen überaus gefälligen Eindruck, wenn auch im Uebrigen die durchweg schwarze Kleidung eine fast zu ernste genannt werden könnte, und das heitere lebensfrohe Wesen der Trägerin nicht selten einen lebhaften Kontrast mit ihr bildet. **