Textdaten
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Autor: C. M.
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Titel: Lieblingsplätze
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aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 525, 546
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[525]

Lieblingsplätze.
Nach einer Zeichnung von P. Bauer.

[546] Lieblingsplätze. (Zu dem Bilde S. 525.) Lieblingsplätze! Wer hätte sie nicht? Der Knabe behauptet, nirgends lerne es sich so gut als auf seinem Lieblingsplatz, hoch oben im Wipfel des alten Baumes. Der Großvater hat seinen Lieblingsplatz im großen Lehnstnhl am Ofen, und Mütterchen sitzt auf hohem Tritt am Fenster. Von da kann sie ja weit hinaussehen, nicht nur weit in die Welt, auch weit in die Zeit hinaus, in jene Zeiten, wo alle die Kinder, die dort unten spielen, erwachsene Menschen sein werden. Die reifere Jugend freilich sucht ihre Lieblingsplätze in der Mitte zwischen dem Baumwipfel des Knaben und dem Lehnstuhl der Alten.

Da hat uns Bauer ein paar reizende „Lieblingsplätzchen“ dieser Art vorgeführt. Man möchte gleich selber mit unter dem schattigen Baume sitzen und weit hinausblicken auf die glitzernden Wellen des Sees, während das kräftige Aroma des frischen Heues von der Wiese herüber duftet!

Auch das einsame Felsgestade dort unten ist kein übler Platz für einen, der lieber allein sein mag mit seinen Gedanken.

Die Schwalben scheinen noch nicht ganz einig zu sein über die Wahl ihrer Lieblingsplätze. Eilig streifen sie am Ufer hin und wieder. Aber nur Geduld, ein „Lieblingsplätzchen“, das traute Nest zu bauen, findet jedes Paar, das recht eifrig danach sucht. Auch die Schwalben werden es finden! C. M.