Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1878/7)

Textdaten
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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 126
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1878
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Kleiner Briefkasten.

Den vielen Anfragern in Bezug auf die Jabloschkoff’schen Kerzen, worunter auch Einige gleich zu wissen wünschen, was das Pfund davon kostet, diene zur Antwort, daß sie, wenn sie den Artikel etwas genauer gelesen haben würden, gesehen haben müßten, daß es sich hier um Versuche handelt, die noch lange nicht abgeschlossen sind, sondern immer nur wieder neue Fortschritte bezeichnen, die vielleicht morgen schon überholt werden. Allerdings werden bereits viele Fabriken und Etablissements mit elektrischem Lichte beleuchtet, aber es handelt sich dabei um Einrichtungen, die viele Tausende kosten, nicht um die Unterhaltung einiger Schaufensterlampen und dergleichen. Wer sich für diese Versuche interessirt, möge die Pariser Weltausstellung besuchen, in welcher der elektrischen Beleuchtung eine besondere Abteilung gewidmet werden wird, für welche immerfort noch großartige Versuche angestellt werden. In den letzten Monaten arbeitete auf dem Lyoner Bahnhofe zu Paris eine neue Combination, deren Dampfmaschine darauf berechnet war, zweiundsiebenzig Lampen zu speisen, und von denen weniger als die Hälfte, in Betrieb gesetzt, die Nacht völlig in Tageshelle verwandelten. Aber, wie gesagt, das sind keine Objecte für kleinindustrielle Versuche. Ueberhaupt muß es die Redaction der „Gartenlaube“ ablehnen, in solchen Fällen als technisches Auskunftsbureau zu dienen. Sie rechnet es mit zu ihren Aufgaben, gelegentlich auf hervorragende und allgemein interessante Fortschritte der Technik und Industrie hinzuweisen, aber zum Vermittler zwischen Fabrikant und Käufer oder zur Hervorhebung bestimmter Firmen kann sie sich nicht hergeben. Die Fragesteller vieler Art mögen sich nicht wundern, wenn ihre Briefe nicht beantwortet werden.

H. B-g in der Capstadt (Cap der guten Hoffnung). Senden Sie die offerirten Beiträge gütigst zur Prüfung ein!

Einem langjährigen Abonnenten in Chemnitz und vielen anderen Fragestellern zur Nachricht, daß es uns ganz unmöglich ist, irgend eine Antwort schon „in der nächsten Nummer“ unseres Blattes zu geben. Man wolle freundlichst erwägen, daß die Herstellung einer Gartenlauben-Nummer ungefähr drei Wochen in Anspruch nimmt und daß Redaction und Druckerei daher den Lesern stets um mindestens zwei Nummern voraus sind. Wenn beispielsweise Nr. 1 ausgegeben wird, liegen für uns Nr. 2 und 3 bereits fertig und völlig abgeschlossen vor, sodaß Aenderungen und Hinzufügungen zum Texte nicht mehr thunlich sind. Man wolle daher bei allen eilig zu beantwortenden Anfragen gütigst denjenigen Weg der Antwort uns ermöglichen, der uns stets der liebste ist, den directen, brieflichen, wozu freilich volle Angabe der Adresse und Beifügung einer Marke zur Francatur nöthig. Diese Bitte richten wir ganz besonders an diejenigen Fragesteller, welche sich in sanitären und medicinischen Angelegenheiten an uns wenden, da hier im Interesse der Adressaten oft schleunigste Erledigung geboten ist. Wir benutzen diese Gelegenheit, unsere Leser zu ersuchen, ihre Anfragen überhaupt auf dringende Anlässe zu beschränken, da das auf uns anstürmende Heer der Frager ein oft wahrhaft erdrückendes ist, weshalb denn auch stets eine große Anzahl derselben ohne Antwort bleiben muß.

Beamter G. B. in Wien. Der Brief ging uns anonym zu; auch dürfen wir den Ort nicht nennen. Wir können also nichts vermitteln. Besten Dank!