Klagelied eines altdevtschen Jünglings
[202]
XIX.
Klagelied
eines altdevtschen Jünglings.
Wohl dem, dem noch die Tugend lacht,
Weh dem, der sie verlieret!
Es haben mich armen Jüngling
Die bösen Gesellen verführet.
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Sie haben mich um mein Geld gebracht,Mit Karten und mit Knöcheln;
Es trösteten mich die Mädchen,
Mit ihrem holden Lächeln.
Und als sie mich ganz besoffen gemacht
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Und meine Kleider zerrissen,Da ward ich armer Jüngling
Zur Thür hinausgeschmissen.
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Und als ich des Morgens früh erwacht,Wie wundr’ ich mich über die Sache!
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Da saß ich armer JünglingZu Cassel auf der Wache. –