Textdaten
<<< >>>
Autor: Ernst Meier
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Kätzle und Mäusle
Untertitel:
aus: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, S. 283-285
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: C. P. Scheitlin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[283]
81. Kätzle und Mäusle.

’s ist emal a Kätzle und a Mäusle spaziere gange; da hat’s Kätzle dem Mäusle ’s Schwänzle runter biße. Da sait ’s Mäusle zum Kätzle: „gib mir mei Schwänzle wieder!“ Da sait ’s Kätzle zum Mäusle: „wenn Du mir Käs holst.“ Na ist ’s Mäusle zum Keller (Kellner) gangen und hat em gsait:

Keller, mir Käs! Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat der Keller gsait: „wenn Du mir a Meßer holst.“ Na ist ’s Mäusle zum Schmid gangen und hat gsait:

Schmid mir Meßer! Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat der Schmid gsait: „wenn Du mir Horn holst.“ Na ist ’s Mäusle zur Gais gangen und hat gsait:

Gais mir Horn! Schmid Horn,
Schmid mir Meßer, Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat d’ Gais gsait: „wenn Du mir Heu holst.“ Na ist ’s Mäusle zum Mäder gangen und hat gsait:

Mäder, mir Heu! Gais Heu,
Gais mir Horn, Schmid Horn,
Schmid mir Meßer, Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

[284] Na hat der Mäder gsait: „wenn Du mir Suppe holst.“ Na ist ’s Mäusle zur Köche (Köchin) gangen und hat gsait:

Köche, mir Suppe! Mäder Suppe,
Mäder mir Heu, Gais Heu,
Gais mir Horn, Schmid Horn,
Schmid mir Meßer, Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat d’ Köche gesait: „wenn Du mir Toffele holst.“ Na ist ’s Mäusle zum Schuhmacher gangen und hat gsait:

Schuhmacher, mir Toffele! Köche Toffele,
Köche mir Suppe, Mäder Suppe,
Mäder mir Heu, Gais Heu,
Gais mir Horn, Schmid Horn,
Schmid mir Meßer, Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat der Schuhmacher gsait: „wenn Du mir Borst holst.“ Na ist ’s Mäusle zur Sau gangen und hat gsait:

Sau mir Borst! Schuhmacher Borst,
Schuhmacher mir Toffele, Köche Toffele,
Köche mir Suppe, Mäder Suppe,
Mäder mir Heu, Gais Heu,
Gais mir Horn, Schmid Horn,
Schmid mir Meßer, Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat d’ Sau gesait: „wenn Du mir Kleie holst.“ Na ist ’s Mäusle zum Müller gangen und hat gsait:

[285]

Müller mir Kleie! Sau Kleie,
Sau mir Borst, Schuhmacher Borst,
Schuhmacher mir Toffele, Köche Toffele,
Köche mir Suppe, Mäder Suppe,
Mäder mir Heu, Gais Heu,
Gais mir Horn, Schmid Horn,
Schmid mir Meßer, Keller Meßer,
Keller mir Käs, Kätzle Käs,
Kätzle mir mei Schwänzle wieder geä.

Na hat der Müller gsait: „wenn Du mir Waßer holst.“ Na ist ’s Mäusle an Bach gangen und hat wölle Waßer hole. Da ist’s nei gfallen und ist versoffe.

Anmerkung des Herausgebers

[317] 81. Kätzle und Mäusle. Mündlich aus Brackenheim und Tübingen. Vgl. A. Stöber, Elsäßisches Volksbüchlein, 1842, S. 95: Vom Kätzchen und vom Mäuschen.