Textdaten
Autor: Rudolf Lavant
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Titel: John Ruskin
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aus: Der Wahre Jacob
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1900
Verlag: J. H. W. Dietz
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Der Wahre Jacob, Nr. 355, Seite 3191
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[3191]

John Ruskin.*

An dir hat England einen Sohn verloren,
Der ein Gewalt’ger war im Reich der Geister,
Als Künstler und Poet zugleich geboren,
Der Kunstgeschichte anerkannter Meister.

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Von eines Dichters heißem Zorn durchlodert

Und von dem tiefsten menschlichen Erbarmen,
Hast mit beredtem Munde Du gefordert
Gerechtigkeit für die Enterbten, Armen.

Du sahst die Massen sich in Elend härmen

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Und schwanktest feige nicht in der Entscheidung:

„England betäubt sich an der Räder Lärmen,
Sein Volk indessen, es entbehrt der Kleidung.

„England ist schwarz, wohin du blickst, von Kohlen,
Die aus dem Schooß der Erde seine derben,

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Furchtlosen, blassen Grubenleute holen,

Das Volk jedoch, es muß vor Kälte sterben.

„England verkaufte um Gewinnes wissen
Die eigne Seele in unsel’gem Trachten,
Das Volk jedoch kann nicht den Hunger stillen

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Und sieht die Kinder hoffnungslos verschmachten.“


Als schönstes Denkmal wird man von Dir sagen:
„Für Duldende vermocht’er zu erwarmen;
Es hat ein Herz in seiner Brust geschlagen
Und dieses Herz gehörte uns, den Armen!“
                                                                      R.L.

[*] Bedeutender englischer Kunstschriftsteller, Dichter, Künstler und Sozialreformer, gestorben am 19. Januar 1900.

Anmerkungen (Wikisource)

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  • Das Gedicht bezieht sich auf den Tod von John Ruskin (Artikel in der Wikipedia).