Textdaten
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Autor: Ernst Meyer-Detmold
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Titel: Im Heidenthal
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aus: Das Hermanns-Denkmal und der Teutoburger Wald
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1875
Verlag: Meyer
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Erscheinungsort: Detmold
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Quelle: LLB Detmold, Commons
Kurzbeschreibung:
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Im Heidenthal.

Sacht gleitet von den Bäumen
Der müde Sonnenstrahl,
Zu stillen, süßen Träumen
Nickt ein das Waldesthal.

5
Es ruht in seinem Schatten

Ein duftgebornes Kind,
Auf sammetweichen Matten
Träumt es im Abendwind.

Mit grünen Baldachinen

10
Von Nixen überwebt,

Von klugen Haidebienen
Umsungen und umlebt;

Von zarten Elfenhänden
Umschleiert ganz mit Gold,

15
Ruht’s an den Bergeswänden

So traut, so wunderhold.

Mit hellen Lerchenstimmen
Grüßt fern die blaue Höh,
In Purpurwölkchen schwimmen

20
Sie wie in rothem Klee.


Hoch mit den Firnen tauschen
Die Wölkchen noch ein Wort,
Der Wald mit leisem Rauschen
Trägt es zu Thale fort.

25
Und all’ die Blumen nicken

Es fort von Rain zu Rain,
Mit Thauesperlen sticken
Sie’s rings im Thale ein.

Das Kind, von Duft umflossen,

30
Steht wie ein Priester da –

O, wem das Herz erschlossen,
Wohl nie ein schön’res sah!

Es senkt das Haupt, das holde,
Hinschmelzend beugt’s die Knie’ –

35
Das ist im Abendgolde

Die Waldespoesie.

 Ernst Meyer-Detmold.

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Das Heidenthal.