Textdaten
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Autor: Friedrich Hölderlin
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Titel: Hyperion – Hyperion an Diotima XLVIII
Untertitel: oder der Eremit in Griechenland – Zweiter Band
aus: Hyperion oder der Eremit in Griechenland von Friedrich Hölderlin. Erster Band. Tübingen 1799; S. 44–45
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: o. A.
Erscheinungsdatum: 1799
Verlag: J. G. Cotta'sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: www.hoelderlin.de
Kurzbeschreibung:
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[44-45]
HYPERION AN DIOTIMA.


     Du hättest mich besänftigen sollen, meine Diotima! hättest sagen sollen, ich möchte mich [nicht] übereilen, möchte dem Schiksal nach und nach den Sieg abnöthigen, wie kargen Schuldnern die Summe. O Mädchen! stille zu stehn, ist schlimmer, wie alles. Mir troknet das Blut in den Adern, so dürst’ ich, weiterzukommen und muss hier müssig stehn, muss belagern und belagern, den einen Tag, wie den andern. Unser Volk will stürmen, aber das würde die aufgeregten Gemüther zum Rausch erhizen und wehe dann unsern Hoffnungen, wenn das wilde Wesen aufgährt und die Zucht und die Liebe zerreisst.

     Ich weiss nicht, es kann nur noch einige Tage dauern, so muss Misistra sich ergeben, aber ich wollte, wir wären weiter. Im Lager hier ists mir, wie in gewitterhafter Luft. Ich bin ungeduldig, auch meine Leute gefallen mir nicht. Es ist ein furchtbarer Muthwill unter ihnen.

     Aber ich bin nicht klug, dass ich so viel aus meiner Laune mache. Und das alte Lacedämon ists ja doch wohl werth, dass man ein wenig Sorge leidet, eh man es hat.