Hoffnung (Mühsam)
[12] HOFFNUNG
1910
Von meiner Hoffnung laß ich nicht,
ich ließe denn mein Leben,
daß einmal noch das Weltgericht
ein Lächeln muß umschweben.
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Und kann es nicht durch Gott geschehn,daß sich die Menschheit liebe,
so muß es mit dem Teufel gehn,
dem sich die Welt verschriebe.
Der Teufel hol Gesetz und Zwang
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samt allen toten Lettern!Er leih dem Geiste Mut und Drang,
die Tafeln zu zerschmettern!
Am Anfang trennte Gottes Rat
die Guten von den Bösen.
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Am Ende steht die Menschentat,den Gottesbann zu lösen.
Stumm starrt der Weltengeist und friert,
wo wild Begriffe toben.
Wenn einst das Wort die Tat gebiert,
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wird er uns lächelnd loben.