Historischer Calender 1794 (Göschen)
Dieser Band ist inhaltsgleich mit Historisches Taschenbuch : auf das Jahr ... ; Geschichte des 18. Jahrhunderts ↗ZDB, Leipzig : Göschen 1794
Bibliographische Information
BearbeitenDer im Göschen-Verlag erschienene Band Historischer Calender : für das Jahr ... ; Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts bildet den letzten Band des von Göschen 1789 initiierten Projektes eines "Historischen Calenders", der 1790-1793 unter dem Titel Historischer Calender für Damen erschien.
Nachweis Bernhard Seuffert. Ueber Göschens historischen Kalender. Archiv für Litteraturgeschichte 11.1884, S. 402-415, hier S. 415
Obwol der Schluss mehrerer Aufsätze darin (= im Historischen Calender von 1794 - D.C.) eine Fortsetzung im nächsten Jahrgang versprach, scheint Göschen doch auf eine Weiterführung des Unternehmens verzichtet zu haben, das nun der Mitwirkung Schillers und Wielands und wol auch der Theilnahme des Publicums entbehrte.
(Entsprechende Aussagen Schillers, dass sich das Modell des Historischen Calenders überlebt habe, siehe auf vorherigen Seiten 413-415 in derselben Studie.)
In der Studie von Bernhard Seuffert ist weiterhin nachzulesen, dass der ursprüngliche Plan für den Kalender für 1794 war, dass zunächst das Zeitalter der Reformation das Thema und Pestalozzi der Autor werden sollte, aber auf Abraten Schillers das Thema schließlich das 18. Jahrhundert wurde. Schiller hatte schon im Vorfeld bekannt gegeben, dass er die Herausgeberschaft nicht mehr zur Verfügung stünde.
Digitale Ausgabe
Bearbeiten- Digitalisate des Historischen Calenders für das Jahr 1794
- MDZ München (ohne Monatskupfer und Bildnisse)
- SLUB Dresden (vollständige Ausgabe in sehr guter Qualität)
- Hrsg.: Rudolph Hommel - siehe Katalog der Bibliothek aus dem Nachlasse des Herrn Franz Haydinger, Bürger von Wien, Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften. Wien : Ruziczka 1876
Inhalt des Bandes
Bearbeiten- Titelvignette von Ramberg und Penzel, 12 Monatskupfer, von Daniel Chodowiecki enmtworfen, gestochen von Penzel
- Hommel, Rudolph (1767-1817). Der nordische Krieg von 1700-1721 S. 3-99 MDZ München
- Nachbemerkung des Verfassers S. 100 MDZ München
- Mauvillon, Jacob (1743-1794)[1]. Abriß des Spanischen Erbfolge-Krieges S. 1-144 MDZ München
- Heydenreich, Karl Heinrich (1764-1801). Charakteristik der größten Weltweisen unseres Jahrhunderts (Leibniz, Locke, Hume und Kant) I-LVIII MDZ München
- mit 2 Kupferstichen von Leibniz, gestochen von Johann Heinrich Lips, und Locke, gestochen von Christian Gottlieb Geyser
- Nachschrift des Verfassers LIX-LXII MDZ München
- Wiederabdruck u.d.T. Allgemeine Uebersicht der Fortschritte der theoretischen Philosophie im achtzehnten Jahrhundert. in Originalideen über die interessantesten Gegenstaende der Philosophie. Nebst einem kritischen Anzeiger der wichtigsten philosophischen Schriften Band 3, S. 3-66
- Erhard, Johann Benjamin (1766-1827)[2]. Isaak Newton LXIII-XC MDZ München
Besprechungen des Bandes in der zeitgenössischen Presse
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- Rezension in Allgemeine Literatur-Zeitung 1794, Band 1, Spalten 766-768 (März 1794)
- hier fälschliche Zuordnung der nicht ausgezeichneten Verfasser der Abhandlung zum Spanischen Erbfolgekrieg mit Rudolph Hommel und der biographischen Abhandlung über Isaak Newton mit Karl Heinrich Heydenreich; jedoch eindeutige Ausweisung dieses Kalenders als Fortsetzung des Historischen Calenders für Damen, wenn er auch nicht mehr Historischen Calenders für Damen hieße
- lt. Rezension in Oberdeutsche, allgemeine Litteraturzeitung, Band 6.1793, Teil 2 (2. Jahreshälfte), Sp. 1135
ein würdiger Nachfolger des Schillerschen Historischen Calenders für Damen, der in den Jahren 1791, 92 und 93 in eben diesem Verlage herauskam und eine vortreffliche Bearbeitung des dreyßigjährigen Krieges enthielt. In der niedlichen, geschmackvollen äußeren Form ist ersterer dem letzteren ganz gleich, und an innerem Gehalte gibt er demselben nur wenig nach. Eine zusammenhängende, in chronologischer Ordnung fortlaufende Geschichte des gegenwärtigen Jahrhunderts darf man freylich hier nicht erwarten; aber einzelne Beyträge oder Aufsätze, die das Wichtigste aus dieser Geschichte nach und nach enthalten sollen. Denn nach Hrn. Heydenreich Versicherung, dem wir in diesem Jahrgange einen sehr schönen Aufsatz zu verdanken haben, ist es der Plan des Verlegers, während der letzten Jahre unsers sich neigenden Jahrhunderts in einer Reihe von Almanachen Darstellungen der wichtigsten Revolutionen, welche diesen Zeitraum auszeichnen, und Schilderungen der berühmtesten Männer, welche sich während desselben um die Menschheit verdient machten, zu liefern. Diese Idee verdient um so mehr den vollen Beyfall des Publikums, da die Ausführung davon, nach den Beyträgen dieses ersten Jahrs zu urtheilen, in so geschickte Hände gerathen ist. Dieß Mahl findet man hier 1) den nordischen Krieg von 1700 - 1721 von R. Hommel; 2) einen Abriß des Spanischen Erbfolgekriegs; 3) eine Charakteristik der größten Weltweisen unsers Jahrhunderts von K. H. Heydenreich; 4) eine biographische Skizze von Newton. Die vortrefflichen Kupfer, womit dieser Almanach geziert ist, verdienen eine besondere Erwähnung. Das mythologische Titelkupfer ist von Penzel nad Rambergs Zeichnung. Die zwölf Monathskupfer sind von ebendemselben nach Zeichnungen von Chodowiecki, und der Stoff dazu ist aus der hier vorgetragenen Geschichte genommen.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Autor Jakob Mauvillon nach Schiller Nationalausgabe Band 34,2 Briefe an Schiller, S. 344 (Anmerkung 201,39-202,2), entgegen Rezension Allgemeine Literatur-Zeitung, die die Ausarbeitung ebenso Rudolph Hommel zuschreibt. Auch Bernhard Seuffert. Ueber Göschens historischen Kalender. Archiv für Litteraturgeschichte 11.1884, S. 402-415, hier S. 415 gibt Mauvillon als Autor an.
- ↑ Autor Johann Benjamin Erhard nach Schiller Nationalausgabe Band 34,2 Briefe an Schiller, S. 344 (Anmerkung 201,39-202,2), entgegen Rezension Allgemeine Literatur-Zeitung, die die Ausarbeitung ebenso Heydenreich, Karl Heinrich zuschreibt. Bestätigung der Autorschaft Erhards in ADB:Erhard, Johann Benjamin. Auch Bernhard Seuffert. Ueber Göschens historischen Kalender. Archiv für Litteraturgeschichte 11.1884, S. 402-415, hier S. 415 gibt Mauvillon als Autor an.