Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Johann David Heinichen

Heinrich Friedrich von Friesen Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen (1918) von Adolf Hantzsch
Johann David Heinichen
Gottfried Silbermann
Wikipedia: Johann David Heinichen
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[48] Nr. 53. Heinichen, Johann David, 1683–1729, Hofkapellmeister in Dresden. Erst hatte er die Rechtswissenschaft studiert und in Weißenfels als Rechtsanwalt gewirkt; schließlich aber wandte er sich doch ganz der Musik zu, die ihm bereits von seiner Gymnasialzeit an Lieblingsbeschäftigung gewesen war. Nachdem er 1711 ein Werk über vollkommene Erlernung des Generalbasses herausgegeben, sich dann in Venedig und Rom in der Musik weiter ausgebildet hatte, lernte er 1717 den sächsischen Kurprinzen kennen, der ihn in seine Dienste und im folgenden Jahre aus Venedig mit nach Dresden nahm, hier wurde ihm das Amt des Hofkapellmeisters übertragen. Die wenigen Opern, die ihm ihr Dasein verdanken, sowie die von ihm vertonten und damals vom Hofe gern gesehenen Schäferspiele haben keinerlei Bedeutung erlangt; wertvoll dagegen waren seine Schöpfungen für Kirchen- und Kammermusik. Ein Aufsatz in der Allg. D. Biographie (Band 11, Seite 367–369) rühmt, H. „habe unzweifelhaft die Entwicklung der deutschen Musik gefördert“.

Aus den Kirchenzetteln der Kreuzkirche vom Juli 1729 erfährt man, daß H. nicht im Amte, sondern im Ruhestand, und zwar an „Verzehrung“ gestorben ist und in einem leider nicht mit dem Namen des Besitzers bezeichneten Hause der Schössergasse gewohnt hat.