Heinrich Zille (Tucholsky)
Heinrich Zille
Zweeter Uffjang, vierta Hof
wohnen deine Leute;
Kinder quieken: „Na, so dof!“
jestern, morjn, heute.
Du hast jesacht, wies is.
Kleene Jöhren mit Pipi
un vabogne Fieße;
Tanz mit durchjedrickte Knie,
Stank und Stunk, Berliner Schmiß …
Du hast jesacht, wies is.
Jrimmich wahste eijntlich nich –
mal traurich un mal munta.
„Mutta, schmeiß Stulle runta –!“
Leierkastenmelodien …
Menschen in Berlin.
Int Alter beinah ein Schenie –
Janz richtich vastandn ham se dir nie –
die lachtn so übalejn.
Die fanden dir riehrend un komisch zujleich.
Im übrijen: Hoch det Deutsche Reich!
Zeichnen kannste.
Witze machen sollste.
Aba Ernst machen dürfste nich.
Du kennst den janzen Kleista –
Du wahst ein jroßa Meista.
Du hast jesacht, wies is.