Heimweh (Wedekind)
[35] Heimweh
Über bemooste Steine
Fällt ein rauschender Quell,
Glitzert im Mondenscheine,
Funkelt so silberhell.
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Sinnend saß ich daneben,Sah, wie die Welle schäumt,
Hab’ vom vergangenen Leben,
Hab’ von der Zukunft geträumt.
In der Tiefe der Wogen
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Sah ich gar mancherlei,Viele Gestalten zogen
Grüßend an mir vorbei.
Waren die lieben Seelen,
Die mich dereinst erfreut,
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Die meinem Herzen fehlenHier in der Einsamkeit.
[36] Tausendmal laß dir danken,
Lieblicher Silberbach,
Daß du den Heimwehkranken
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Tröstest im Ungemach;
Daß du aus alten Tagen
Freundliches mir erzählt,
Daß ich dir durfte klagen,
Was meinem Herzen fehlt.