Hans Huttens Ende
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Hans Huttens Ende.[1]
Laut rufet Herr Ulrich, der Herzog, und sagt:
„Hans Hutten reite mit auf die Jagd,
Im Schönbuch[2] weiß ich ein Mutterschwein,
Wir schießen es für die Liebste mein.“
„Hans Hutten, was flimmert an deiner Hand?“ –
„Herr Herzog, es ist halt ein Ringelein,
Ich hab’ es von meiner Herzliebsten fein.“ –
„Herr Hans, du bist ja ein stattlicher Mann,
„Das hat mir mein herziger Schatz geschenkt
Zum Zeichen, daß sie noch meiner gedenkt.“
[31] Und der Herzog blicket ihn schrecklich an:
„So? das hat alles dein Schatz gethan?
Das Kettlein hing ich ihr selbst um den Leib.“
O Hutten, gib deinem Rappen den Sporn,
Schon rollet des Herzogs Auge im Zorn!
Flieh, Hutten! es ist die höchste Zeit,
„Dein Schwert ’raus, Buhler, mich dürstet sehr,
Zu sühnen mit Blut meines Bettes Ehr’!“
Flugs, Junker, ein Stoßgebetlein sprich,
Wenn Ulrich haut, haut er fürchterlich.
Ruhig wischet Ulrich das blutige Erz,
Ruhig nimmt er des ledigen Pferdes Zaum
Und hänget die Leich’ an den nächsten Baum.
Es steht eine Eiche im Schönbuchwald,
Zum Zeichen wird sie Jahrhunderte stahn,
Hier hing der Herzog den Junker dran.
Und wenn man den Herzog vom Lande jagt,
Sein Name bleibt ihm, sein Schwert; er sagt:
Und gerächet hab’ ich des Hauses Ehr’.“
- ↑ Vgl. „Lichtenstein“, Teil II, Kapitel IV. – Über das Historische s. unsre Anmerkung am Schluß des Bandes.
- ↑ Buchenwaldung bei Böblingen in Württemberg.