Hans Gerstenkorn
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Hans Gerstenkorn.
Eine Ballade.
Drei Kön’ge waren einst im Ost,
Voll Stolz und Machtgebot,
Die schwuren, fest und feierlich,
Hans Gerstenkorn den Tod.
Wohl auf der Herr’n Gebot.
Sie schwuren fest und feierlich:
Hans Gerstenkorn sei todt.
Doch, als der Frühling wieder kam
Stand wieder auf Hans Gerstenkorn
Und überrascht’ sie All’.
Die schwüle Sommersonne kam
Und er nahm mächtig zu,
Daß Niemand Leid’s ihm thu’.
[101] Doch, als der milde Herbst erschien,
Da ward er blaß und bleich,
Der Rumpf ward matt, der Kopf ward müd’,
Die Farbe bleichte immer mehr
Und schrumpfte, alternd ein;
Da drangen seine Feinde kühn,
Todbringend auf ihn ein.
Und fällten ihn am Knie,
Und banden ihn auf einen Karr’n,
Mit wenig Kraft und Müh’.
Sie legten auf den Rücken ihn,
Und hängten ihn im Winde auf,
Zu dessen Zeitvertreib.
Sie füllten dann ein großes Faß,
Mit klarem Wasser flink,
Nun schwimme oder sink’.
Sie legten auf den Scheunflur ihn,
Zu quälen ihn noch mehr,
Und, wenn er Lebenszeichen gab,
Sie dörrten über Flammengluth,
Sein schmerzendes Gebein,
Dann nahm sich ihn ein Müller vor,
Zerrieb ihn auf dem Stein.
Sie tranken’s in der Rund’,
Jemehr man aber davon trank,
Je froher ward der Mund.
Ein Held war schier Hans Gerstenkorn
Denn, wer von seinem Blute trank,
Dem wuchs und schwoll der Muth.
Der Mann vergißt sein Weh dabei
Und fühlt der Freude Hauch,
Die Thräne aus dem Aug’
D’rum lebe hoch. Hans Gerstenkorn,
Die Gläser in die Hand!
Und daß sein Saame nimmer fehl’