H. Zwieger Nachf., Zwickau, Chemische Fabrik für Appreturpräparate

Textdaten
<<< >>>
Autor: Diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: H. Zwieger Nachf., Zwickau, Chemische Fabrik für Appreturpräparate
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons und SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
{{{SONSTIGES}}}
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]
H. Zwieger Nachf., Zwickau
(Inhaber: Louis Blumer jr.)
Chemische Fabrik für Appreturpräparate.

Wie Firma H. Zwieger Nachf. (Inhaber: Louis Blümer jr.) gehört mit zu den erfolgreichsten Repräsentanten der chemischen Industrie in Sachsen. Gegründet im Jahre 1881 von Hermann Zwieger, ging sie später in die Hände des Herrn Louis Blumer junior über, und hat sich von Jahr zu Jahr das Etablissement aus kleinen Anfängen zu seiner jetzigen Höhe emporgearbeitet. Die Hauptprodukte der Firma, welche im großen Stile und mit Dampfkraft arbeitet, sind Appreturpräparate, Pflanzenleim, englischer Deckentuchleim, Appreturleim, Appreturgummi, Glycerinwachs, Elsasser Masse, Softening, Excelsiorleim, ferner Präparate zum Wasserdichtmachen von Geweben, Etiketten- und Mundleim, Wollschmelze (Ersatz für Elain zum Einfetten der Garne), Wasserglas und Appreturöl. In allen diesen Erzeugnissen steht H. Zwieger Nachf. nahezu konkurrenzlos da. Die nirgends ihresgleichen findende Qualität der Fabrikate ließ aus dem einstigen kleinen Betrieb ein großes, umfangreiches Unternehmen entstehen, das in der Lage ist, nicht bloß hierdurch, sondern auch durch seine billige Preisnotierung der Konkurrenz die Spitze zu bieten. Hierzu kommt noch, daß dem Besitzer und Leiter des Etablissements eine besondere Vertrautheit mit allen den erforderlichen Vorteilen und Geheimnissen zur Verfügung steht, durch welche allein dieser so überaus schwierige Industriezweig mit Nutzen und Erfolg betrieben werden kann. Zwei fachmännisch gebildete Appreteure und ein Chemiker stehen ihm zur Seite, so daß mit Recht darauf hingewiesen werden kann, daß sowohl die praktische wie die theoretische Seite des Unternehmens in vollstem Umfange zur Geltung kommen. Ununterbrochen wird vom Chef und Personal gemeinschaftlich an der Verbesserung der Appreturpräparate gearbeitet. Durch die verschiedenen Erfindungen und Neuerungen in Appreturpräparaten, sind auch andere Maschinen in der Appreturbranche nötig geworden, welche dem Gründer patentiert worden sind und nun mit [Ξ] Vorteil verwertet und ausgenutzt werden. Die Firma H. Zwieger Nachf. ist infolgedessen im stande, jederzeit vollständig neue Appreturanstalten einzurichten, wie sie denn solche auch bereits in Deutschland, Österreich, Belgien und Dänemark ins Leben gerufen hat.

Die Rohprodukte, aus denen das Etablissement seine Fabrikate erzeugt, sind sowohl vegetabilischen wie animalischen Ursprungs, zu denen in der Hauptsache noch Glycerin, Bienen-Wachs und Säuren kommen. Das Absatzgebiet der Firma ist Sachsen, die sächsischen Herzogtümer, Preußen, Bayern und Österreich.

Es ist hocherfreulich, zu sehen, wie diese Firma, die eine der am schwierigsten lukrativ zu machenden Branche der chemischen Industrie sich auserwählte, sich in die Höhe gearbeitet hat und weiteren Erfolgen entgegen sieht. Eine Vergrößerung der Fabrikanlage macht sich jetzt gebieterisch notwendig, und wenngleich H. Zwieger Nachf. niemals eine Ausstellung beschickt hat, so erweitert sich doch das Absatzgebiet mit jedem neuen Betriebsjahr. Das Jahr 1891 hatte einen bereits anfänglich zufriedenstellenden Geschäftsgang zu verzeichnen, nach dem Wechsel im Besitz der Firma gestaltete sich derselbe sogar zu einem überraschend guten. Diese Bilanz sticht bemerkenswert ab von der anderer Firmen, die auf demselben Gebiete thätig sind. Ein anderes sächsisches Geschäft, das die ähnliche Spezialität besitzt, hat dagegen – wie der Plauensche Handelskammerbericht hervorhebt – ein unbefriedigendes Geschäftsergebnis zu konstatieren, das auf den Rückgang des Textilgeschäftes überhaupt und auf die erhebliche Steigerung des Rohmaterialpreises zurückzuführen ist. –

Möge es der strebsamen Firma auch in Zukunft vergönnt sein, auf weitere, stetig sich steigernde Erfolge zurückzublicken.

H. ZWIEGER NACHFOLGER Inhaber Louis Blumer jr.
Chemische Fabrik für Appretur-Präparate
ZWICKAU i/S.