Hände (Březina)/Reiner Morgen
Als wir des Morgens, der Träume Last noch fühlend, Gärten nahten,
Da sahen wir die ganze Welt, der frohen Seele Spiegelbild, aufblüh’n in Feuerstaaten,
Da fragten wir die Winde, Wässer, Vögel, Bienen, Bäume:
Wer heute Nacht, geheimnisvoll, durchschritt des Gartens Räume.
Heilquellen rauschten, wellenreich, von Engelshauch getragen,
Ein jeder Hauch barg Lebenskraft für hundert Glutentage,
In jedem Blick lag Staunen und des Neugeborenen Frage.
Unserer Rätsel Schmerzenslast begriffen wir als deinen Ratschluß,
Und unsern Feind, der lauernd, bei unserem Tor schlief ein,
Als deinen Knecht, der matt sich lief, luden wir freundlich ein.
In fahrnisreicher Einsamkeit, umweht von böser Geister Macht,
Blüht uns’rer Wünsche zarter Hain, in lilienweißer Beete Pracht,
Waren für uns, im keuschen Glanz, wie Schwestern mild zu schau’n.