Hände (Březina)/Dithyrambus der Welten
Strahlendes Werden und Erlöschen
Millionen von Sonnen
In die Nacht der Ewigkeit splittert
In langen, schnellen Blitzen,
Auf der Klinge des Messers des Pfropfenden
Bei jeder fieberhaften Bewegung der Hand
Des Meisters.
Welten, folgend einander im Geheimnis der Zeiten!
Teppiche mystischer Stufen!
Pulsschläge des Blutes, verjüngende!
Stets aufs neue zurückkehrende,
Stets geistiger tosende
Beflügelte Samenkörner, durchfliegend Jahrtausende,
Keimend auch inmitten des Feuers!
Wonne der halbgeschlossenen Hand des Säenden!
Sprühen glühender Körner über Schluchten des Kosmos!
Himmelsgewölbe unzähliger Erden,
Leuchtend wie Vergißmeinnichte des Lenzes
Auf Ufern des extatischen Flusses,
Der fliegt in die offenen Arme
Sprudelnd Wirbeln aus arktischen Höhen,
Zersplitterte Eise entführend,
Krystallene Flotten
Toter Welten!
Heilige Ernten des Wortes!
Aus der Quelle jeglichen Kornes
Ströme von Ähren.
An jeder Stelle, wo ’s hinfiel,
Tausend Juni im Feuer!
Geistige Welten!
Segelnde Gärten, vögeldurchjauchzt,
Welten des Träumens!
Schöpferischer Sonnen!
Welten entzündend,
Welten verlöschend
Der Gerechtigkeit Wirbel.
Kreisend um die ewige Sonne,
Die unsichtbare,
Um das strahlende, wartende Grab,
Das verbirgt das Geheimnis
Das schweigsame.
Auf Lippen, die beben vor Liebe
Wie im duftigen Winde,
Dem starken, belebenden,
Tönt euer Lied, o Herrin,
Den Neugeborenen.
Wiegenlied von Millionen
Das ganze Weltall erschütternd,
Schaukeln schmerzvolle Erden,
Wiegen der Geister.