Gratulation bei der Gutsherrschaft

Textdaten
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Titel: Gratulation bei der Gutsherrschaft
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 12, 20
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Der Gratulationsbesuch bei der Gutsherrschaft.
Nach seinem Oelgemälde auf Holz übertragen von Jac. Leisten in Düsseldorf.

[20] Gratulation bei der Gutsherrschaft. (Abbildung Seite 12 und 13.) Der Düsseldorfer Maler Jac. Leisten hat den glücklichen Gedanken gehabt, uns eine häusliche Scene voll wohlthuender Contraste darzustellen. Er führt uns an das Lager einer jungen Mutter, und zwar in dem Augenblicke, wo eine jugendliche Freundin und die Dienerschaft des Hauses ihren ersten Wochenbesuch abstatten dürfen. Das Alles liegt so klar vor den Augen des Lesers, daß jedes Wort der Erklärung überflüssig erscheint. Oder sollen wir noch besonders hindeuten auf die rührende Schönheit der jungen glücklichen Mutter, auf die demüthig huldigende Frau, die ihr eigenes Kind bei sich hat, das Mädchen, das sich ganz verdutzt an der Schürze der Mutter festhält? Oder auf die sichtliche Scheu und Unbeholfenheit des Forstwarts und der hinter ihm sich nahenden Alten, über die sogar der Lakai am Eingang lächelt? Wie anmuthig füllen die übrigen Gestalten um die Wöchnerin das Bild aus! Ueberall freundliches Leben und doch eine Ruhe, als ob Alles der zur Schonung mahnenden Hand des Mannes zur andern Seite des Himmelbettes folgte. Das Bild spricht zum Gemüth, und darum ist es sicher, Vielen zu gefallen.