Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Golgatha
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 66-67
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
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Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[66] Golgatha *).[1]

Auf der Haide wüst und grau,
Ohne Dach und ohne Wand,
Liegt ein alter Zechenbau ¹),[2]
„Golgatha“ auch zubenannt. –

5
Golgatha, ein treffend Wort,

Das der Knappenmund geprägt –
Hat doch mancher Schädel dort
Sich gar früh zur Ruh’ gelegt. –
[67]
Aber nicht allein nur du,

10
Schädelstätte auf der Heid’,

Gabst dem Bergmann frühe Ruh
Und den Schlaf der Ewigkeit. –

Nein, es türmet sich ein Wall
Solcher Orte ringsum hier –

15
„Schädelstätten“ sind sie all’,

Uns’re Gruben im Revier. –

Schädelstätten schlimmster Not,
Ja, ich halt’ das Wort in Kraft,
Schädelstätten, wo der Tod

20
Täglich seine Opfer rafft. –


Und doch, Knappe, mußt du fort,
Denn das Elend treibt dich ja,
Nach dem fluchbelad’nen Ort,
Nach dem düstern Golgatha. –

25
Mußt tagtäglich für und für

Weiter fronen müd und matt,
Bis sich auch für dich die Tür
Auftut zu der Grabesstatt. –


  1. *) Schädelstätte.
  2. ¹) Alte Schachtruine von Zeche „General“, auf der Eppendorfer Haide, vom Volksmunde, besonderer Vorkommnisse wegen, Golgatha getauft.