Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Goldne Jugendtage
Untertitel:
aus: Eichenlaub und Fichtenreis
Herausgeber: Wilhelm Achilles
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1901
Verlag: Verlag von Wilhelm Achilles
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Erscheinungsort: Leipzig-Eutritzsch
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 56–58
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[56]

40.


     Mel.: Freiheit, die ich meine etc.

     1. Gold’ne Jugendtage, ach, wie liegt ihr fern – Nebel banger Klage hüllen euren Stern! Dieses Lebens Stunden sind nun trüb und leer, denn ihr seid entschwunden ohne Wiederkehr!

     2. Was mit euch zerronnen in der Jahre Lauf – wiegt, was wir gewonnen, jene Schätze [57] auf? Kann Ersatz es geben für die Maienlust, für das frohe Leben in der tiefsten Brust?

     3. Was wir einst empfanden, gährte fort und fort, und die Worte standen nicht am rechten Ort. Was auf wirren Bahnen jeden vorwärts trieb, dunkel war das Ahnen, aber ach! so lieb!

     4. Ferne liegt das Schwanken, nimmer lockt uns Tand, Worte und Gedanken haben festen Stand. Sein kann jeder nennen einen sicher’n Halt; klar ist das Erkennen, aber ach! so kalt!

     5. Ach, es drückt uns nieder, daß uns nichts verwirrt, und wir irrten wieder gern, wie wir geirrt. Für ein Jugendfehlen gäben gern wir nun reifer Mannesseelen allerklügstes Thun.

     6. Wenn die Becher schäumen – gilt der Gegenwart unser stilles Träumen? Sie ist arm und hart. Deinen gold’nen Zinnen, Jugend, gilt die Fahrt, gilt das stumme Sinnen. Sie war reich und zart.

     7. Was uns jemals freute recht von Herzensgrund, war’s das kahle Heute? Bitter zuckt der Mund. War’s ein Zug aus Tagen, die uns längst entfloh’n? Brauchst es nicht zu sagen, denn du lächelst schon!

     8. Oft und laut und leise wird in froher Nacht auch in diesem Kreise, Jugend, dein gedacht. Er allein verbindet uns mit deinem Glück, denn vereinzelt findet keiner sich zurück.

     9. Sei drum dieser Runde hold und ihrem Thun, laß auf unserm Bunde deinen Segen ruhn! Laß uns nicht erkalten, feie unsern Sinn, stets dich festzuhalten, holde Zauberin!

     10. Unser spätes Treiben lahmt ja sicherlich; Stückwerk muß es bleiben, wo die Frische wich. [58] Still verebbt das Leben, ohne uns’re Schuld – schenke drum dem Streben lächelnd deine Huld!